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Chronik

Es ist Sonntag, der 28.Juli 1912. Auf dem Seesteg des Ostseebads Binz auf Rügen warten viele Ausflügler, Badegäste und Schaulustige auf die Abfahrt eines Bäderdampfers. Doch plötzlich bricht diese Anlegestelle trichterförmig ein und reißt 17 Menschen, vor allem Frauen und Kinder, in den Tod.
Aus diesem Unglück wuchs die humanitäre Idee: Schwimmen lernen, Retten lernen! Und so wurde am 19.Oktober 1913 die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Leipzig gegründet. Zu diesem Zeitpunkt war natürlich noch nicht absehbar, dass sie eines Tages zu der weltweit größten Organisation ihrer Art werden würde.


Doch kommen wir nach Ratingen. Zwar hatte Ratingen bereits zu Beginn des 20.Jahrhunderts eine Holzbadeanstalt an der Anger, aber von einer geregelten, vereinsmäßig betriebenen Schwimmausbildung war man noch weit entfernt. 1924 musste die alte Badeanstalt weichen, sie war faulig und morsch. Anlässlich des 650.Geburtstags der Stadt sollte ein Hallenbad errichtet werden. Dies konnte jedoch aus finanziellen Gründen nicht realisiert werden. Stattdessen wurde nach rund zwei Jahren Bauzeit am 05.09.1926 eine feste Freiluftbadeanstalt eröffnet. Damit war die Voraussetzung für eine vereinsorganisierte Schwimmausbildung gegeben. Und der Lehrer Johannes Eggert gründete den Ratinger Schwimmverein.

Doch in Bezug auf die DLRG war Ratingen längst nicht so weit wie Düsseldorf. So wurden in den Jahren 1927 und 1928 erstmalig Rettungsschwimmkurse in Ratingen abgehalten. Der Ratinger Schwimmverein war inzwischen kooperatives Mitglied des DLRG-Bezirks Düsseldorf. Doch die Freude hierüber währte nur kurz. Im Zuge der politischen Entwicklung wurde 1933 der Ratinger Schwimmverein aufgelöst. Ein erheblicher Rückschlag für den Schwimmsport in Ratingen. Und ein weiterer sollte kurz vor Ende des 2.Weltkriegs noch folgen: am 22.03.1945 wurde die Freiluftbadeanstalt bei einem Fliegerangriff komplett zerstört.

Springen wir nun in die Nachkriegszeit: im Jahr 1951 wurde der Neubau "Angerbad" (wieder eine Freiluftbadeanstalt) eröffnet. Allerdings lag der Schwimmsport in Ratingen noch weitestgehend am Boden und Rettungsschwimmen war nur in Düsseldorf möglich. Zugleich wuchs in der ersten Hälfte der 1950er Jahre das Interesse an einer eigenen DLRG-Ortsgruppe unter der Ratinger Bevölkerung. Diesen vielfach geäußerten Wunsch griff der DLRG-Bezirk Düsseldorf auf und Ende Mai 1956 wurden erste Vorbesprechungen mit Interessierten, darunter auch der bereits erwähnte Johannes Eggert, abgehalten.

Von nun an ging es schnell vorwärts: bereits zwei Wochen später, am 14.06.1956 fand im Ferdinand-Cremer-Haus die Gründungsversammlung der DLRG-Ortsgruppe Ratingen-Angerland statt. Erster Ortsgruppenvorsitzender wurde Siegfried Backhaus, der jedoch bereits nach wenigen Monaten wieder zurücktrat. Werner Beyer wurde im Dezember 1956 sein Nachfolger. Und noch im Herbst desselben Jahres wurde erfolgreich beantragt, das Angerbad donnerstags kostenlos nutzen zu dürfen. Wie schnell sich die Ortsgruppe als Sportverein etablierte, zeigte der Beitritt zum Ortssportverband Ratingen im Juli 1957 (initiiert durch Karl-Friedrich Poßberg), aber vor allem der enorme Anstieg der Mitglieder von 37 auf 169 innerhalb von zweieinhalb Jahren. Da es aber bisher nur ein Freiluftbad gab, wurde bereits auf der Jahreshauptversammlung 1959 der Wunsch nach einem Hallenbad laut. Denn in den Wintermonaten musste man nach Düsseldorf in das Schwimmbad Münsterstraße ausweichen.

1963 war ein sehr wichtiges Jahr: der DLRG-Bundesverband feierte sein 50-jähriges Bestehen und auch in Ratingen war die Mitgliederzahl kontinuierlich auf 290 gestiegen. Zudem forcierte die Ortsgruppe den Kampf für ein Hallenbad. Auf Initiative von Karl-Friedrich Poßberg wurde bei der Stadt Ratingen der offizielle Antrag auf die Errichtung eines Hallenbades gestellt. 1965 löste Otto Wiederhold den kürzlich verstorbenen 1. Vorsitzenden Werner Beyer ab, der die Ortsgruppe neun Jahre lang leitete. Weil der Ansturm auf die Ortsgruppe in den Jahren immer weiter zunahm, wurde im April 1966 der Schwimmstützpunkt Lintorf gegründet. Auf der Jahreshauptversammlung 1967 wurde Karl-Friedrich Poßberg zum neuen 1.Vorsitzenden gewählt. Zudem konnte vermeldet werden, dass die Ortsgruppe jetzt fast 1000 Mitglieder hatte. Dies brachte jedoch logistische Probleme mit sich und so entschloss man sich, sich in zwei Ortsgruppen aufzuteilen. Am 28.01.1968 wurde die Trennung durch die Gründungsversammlung der Ortsgruppe Angerland vollzogen. Die Ortsgruppe Ratingen trennte sich hierfür vom Stützpunkt Lintorf und konzentrierte sich vollständig auf den Schwimmstandort Angerbad.
Um dem Wunsch nach einem Hallenbad weiteren Nachdruck zu verleihen, wurde am 05.05.1969 auf Initiative der Ortsgruppe der "Förderverein Ratinger Hallenbad" gegründet.

Rund fünf Wochen später, Mitte Juni, kam es zu einem Novum in Ratingen: erstmals wurden Mädchen zu Rettungsschwimmerinnen ausgebildet. Dies geschah wie bei der gesamten Ausbildung nun in Form von geschlossenen Lehrgängen.

Auf der Jahreshauptversammlung 1970 war es geschafft: erstmals in der noch kurzen Geschichte der Ortsgruppe betrug die Mitgliederzahl über 1000 - und das trotz der Trennung vom Stützpunkt Lintorf. Um dem wachsenden Interesse am Schwimmen bzw. Rettungsschwimmen Rechnung zu tragen, wurde der Montag als zweiter Übungstag hinzugenommen. Zudem regte Erika Paulmann, damals Frauenwartin, an, das Mutter-Kind-Schwimmen einzuführen - zunächst belächelt, hat es sich in den letzten Jahrzehnten zu einer festen Institution entwickelt und ist heutzutage in reformierter Form als Wassergewöhnung und -bewältigung nicht mehr wegzudenken.

Im Jahr 1974 kam es zum wohl wichtigsten Meilenstein: die Stadt Ratingen hatte endlich ein Hallenbad (Angerbad) errichten lassen und so zog die Ortsgruppe mit ihrem Ausbildungsbetrieb dort ein. Dies ermöglichte den Ausbau des Angebots und 1976 wurde das ABC-Tauchen, heute als Schnorcheltauchen bekannt, als neuer Lehrgang in Ratingen eingeführt. Weitere zwei Jahre später, 1978, wurde dann ein radikaler organisatorischer Umbau des Ausbildungsbetriebs nötig. Ursache hierfür war die Einführung einer neuen Prüfungsordnung, die sowohl neue Inhalte als auch neue Voraussetzungen hinsichtlich der Qualifikation der Ausbilder vorsah.

1981 feierte die Ortsgruppe mit vielen Aktionen und einer Jubiläumsgala ihr 25-jähriges Bestehen. Im gleichen Jahr wurden auch große Teile des Erholungsparks Grüner See fertiggestellt und der Öffentlichkeit übergeben. Auf Initiative von Winfried Dichter stellte die DLRG Ortsgruppe Ratingen daher den Antrag an Rat und Verwaltung, zur Sicherheit der Nutzer des Sees dort eine Wachstation zu errichten.

Pünktlich zum 30-jährigen Geburtstag der Ortsgruppe im Jahr 1986 gab es einen neuen Vorsitzenden, Johannes Kraft. Dieser trat allerdings nach zwei Jahren wieder zurück und so wurde am 28.10.1988 Erika Paulmann neue Vorsitzende. Sie sollte nun die Geschicke der Ortsgruppe lenken und es fielen weitreichende Entscheidungen. Am 17.04.1990 erlangte die Ortsgruppe den Status eines eingetragenen Vereins und erhielt eine neue, angepasste Satzung. Am 06.02.1992 fiel dann im Stadtrat der Beschluss, tatsächlich eine Wachstation am Grünen See zu errichten. Die Ortsgruppe wurde seitens der Stadt mit der Wachstationsleitung beauftragt. So erhielt die Ortsgruppe, zusätzlich zur Ausbildung, ein neues Einsatzgebiet. Extra hierfür wurde das erste Rettungsboot für die Ortsgruppe angeschafft. Bereits Mitte 1993 war die Wachstation einzugsbereit.

Im Jahr 1996 gab es gleich zwei Jubiläen: die Ortsgruppe wurde 40 Jahre alt und das anfangs viel belächelte Mutter-Kind-Schwimmen immerhin auch schon 25 Jahre.
Mit Beginn des neuen Jahrtausends bahnten sich zukunftsweisende Veränderungen an. So wurde Erika Paulmann im Jahr 2001 durch Klaus Ruttloff als Vorsitzender abgelöst. Eine große Ehre sollte ihr jedoch noch zuteilwerden: Nach Winfried Dichter 1987 wurde sie 2004 zunächst mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für ihr jahrzehntelanges Engagement bei der DLRG geehrt. Anschließend wurde sie zur ersten Ehrenvorsitzenden unserer Ortsgruppe ernannt. Doch leider konnte sie sich daran nicht lange erfreuen. Im Frühjahr 2005 verstarb sie und die Ortsgruppe verlor die wohl prägendste Figur der letzten 30 Jahre. Noch heute trifft man viele Ratinger, die sagen: "Ich habe bei Frau Paulmann schwimmen gelernt." Trotz aller Trauer über den Verlust gelang es der Ortsgruppe, sich nach und nach durch weitere Verjüngungsprozesse im Vorstand für die Zukunft zu rüsten.

Im Jahr 2010 trat der Vorsitzende Klaus Ruttloff nach neun Jahren aus persönlichen Gründen von seinem Amt zurück. Auf der Jahreshauptversammlung 2010 wurde dieser wichtige Posten durch Andrea Jaeger (ehemalige Geschäftsführerin) übernommen. Ihren damit freigewordenen Posten des Geschäftsführers übernahm Jens Hedwig (ehemaliger Leiter Einsatz). Nach nur einem Jahr kam es jedoch zum überraschenden Rücktritt der Vorsitzenden Andrea Jaeger, so dass kurzfristig eine Lösung für die Führung der Ortsgruppe gefunden werden musste. Seit 2011 steht somit Ute Osthaus, die seit den 1980er Jahren in verschiedenen Funktionen aktiv gewesen ist, an der Spitze des Vorstands in seiner aktuellen Besetzung.


Die Aspekte unserer zukünftigen Arbeit werden sich auf den demografischen Wandel, aber auch auf den seit Jahren leider wieder steigenden Anteil von Nichtschwimmern unter den Kindern und Jugendlichen stützen. Während es für Kinder eine vermehrte Zahl an Anfängerschwimmkursen gibt, haben wir für die ältere Generation diverse Angebote aus dem Bereich Gesundheitssport integriert, darunter der Kurs "Sport in der Prävention", für den wir als eine von nur rund 30 Ortsgruppen in ganz Deutschland zertifiziert sind.

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